Tätigkeitsbereiche des Bienenzuchtverein Bechen
Was macht der Verein
Unsere Aktivitäten sind sehr vielfältig. Hier eine kurze Übersicht:
- Unterhalt eines Lehrbienenstands
- Grundausbildung von Neu-Imkerinnen und -Imkern durch anerkannte Fachleute
- Unterstützung von Vereinsmitgliedern bei deren eigenen Fortbildungsbestrebungen
- Teilnahme von Vereinsmitgliedern am bundesweiten Projekt “Betriebsweisen im Vergleich”
- Honig-Lehrgänge
- Fortbildungsseminare für Imkerinnen und Imker, die schon praktische Erfahrung haben
- Bildungsarbeit für Schulen, Kindergärten und interessierte Privatpersonen
- Seminare für Natur interessierte
- Bewusstseinsbildung im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen
- Maßnahmen gegen Faulbrut und andere Bienenkrankheiten
- Unterstützung zur Vermehrung und Verbreitung gesunder Bienenvölker
- Vermittlung von Naturbewusstsein in der Bevölkerung und im persönlichen Umfeld
- Gemeinschaftsaktionen der Mitglieder
- Monatliche Besprechungen und gegenseitige Hilfen
Die Tätigkeitsbereiche im Einzelnen
1. Unterhalt des Lehrbienenstands
Der Verein betreibt einen Lehrbienenstand in Kürten-Weier, Zum Tierheim 1a, mit einem Mehrzweckraum (Arbeiten/Schulungen/Versammlungen), mit einem Honigraum und mit einem befahrbaren Toilettenraum. Der Zugang zum Gebäude ist barrierefrei. Im Außenbereich stehen Bienenvölker für den praktischen Teil der Ausbildungsarbeit, die der Verein seit 2005 für Imkerinnen und Imker im Rheinisch Bergischen Kreis, im Oberbergischen Kreis und im Umland anbietet.
2. Grundausbildung von Neu-Imkerinnen und -Imkern
Der Schwerpunkt der Ausbildungsarbeit des Vereins liegt in der
Grund-Ausbildung von Neu-Imkerinnen und -Imkern. Deren Zahl stieg von
Jahr zu Jahr an, in den letzten Jahren nahmen jährlich rd. 90 Imkerinnen
und Imker teil. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, im
Schulungsraum die Theorie zu vermitteln und gleich anschließend an den
Bienenvölkern im Außenbereich die Praxis der Imkerei und Bienenhaltung
zu zeigen.
Die “tragenden Säulen” der Grundausbildung sind die
Bienenwissenschaftlerin Frau Dr. Pia Aumeier, Ruhruniversität Bochum,
und Herr Dr. Gerhard Liebig, ehemals Landesanstalt für Bienenkunde,
Universität Hohenheim, jeweils unterstützt von Vereinsmitgliedern.
3. Unterstützung von Vereinsmitgliedern bei deren Fortbildungstätigkeiten
Nach der Grund-Ausbildung haben in den letzten Jahren interessierte Vereinsmitglieder weitere Lehrgänge zu speziellen Themen und Aufgaben besucht, unter anderem zur Fortbildung zu Bienensachverständigen, Honigsachverständigen, Moderatoren für Neuimker.
4. Teilnahme am bundesweiten Projekt “Betriebsweisen im Vergleich”
Mehrere Vereinsmitglieder haben an einem über 4 Jahre dauernden bundesweiten Projekt “Betriebsweisen im Vergleich” (BIV) teilgenommen.
5. Honig-Lehrgänge
Jährlich führt der Verein Honigfachkunde-Lehrgänge für Teilnehmer aus dem Rheinisch Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und aus dem Umland durch. Der Schwerpunkt hierbei ist die Herstellung und Inverkehrbringung von Honig unter Beachtung der rechtlichen und lebensmittelhygienischen Vorschriften. Die Lehrgänge dienen dem Erwerb der Sachkunde nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes.
6. Fortbildungsseminare für Imkerinnen und Imker mit praktischer Erfahrung
Es werden Seminare für Imkerinnen und Imker mit praktischer Erfahrung angeboten, die der Weiterbildung in einzelnen imkerlichen Arbeitsthemen und Arbeitsweisen dienen
7. Bildungsarbeit für Schulen und Kindergärten und interessierte Privatpersonen
Neben den Ausbildungs- und Fortbildungsveranstaltungen für Imker betreibt der Verein Bildungsarbeit für Kindergartengruppen, Schulklassen und interessierte Privatpersonen, denen er am Lehrbienenstand Einblicke in die Natur-Zusammenhänge vermittelt.
8. Seminare für Naturinteressierte
Es werden auch Kurse für Naturinteressierte zu den Themen Wildbienen, Wespen, Hornissen, Hummeln und Naturkräutern angeboten.
9. Bewusstseinsbildung im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen
Der Verein nimmt an Veranstaltungen der Gemeinde Kürten teil, um die Bevölkerung über die nebenberufliche Imkerei, die Wildbienen und deren Bedeutung für den Naturhaushalt zu informieren.
10. Maßnahmen gegen Faulbrut und andere Bienenkrankheiten
Zusätzlich zur Ausbildung setzt sich der Verein für die Gesunderhaltung
der Honigbienen im Allgemeinen ein. Zur Verhinderung der Ausbreitung der
Faulbrut beteiligt sich der Verein regelmäßig und in großem Umfang
alljährlich an der Entnahme von Proben für Laboruntersuchungen, die zur
Faulbrutprophylaxe vom Veterinäramt gefordert und von der
Landesseuchenkasse NRW unterstützt wird. Der Verein organisiert den
Ablauf der Probennahmen für seine Mitglieder und leistet damit seinen
Beitrag zur Bienengesundheit. Ziel ist es, im 3-Jahres-Zyklus von allen
Mitglieder-Bienenvölkern Proben zu nehmen
Regelmäßige Aufmerksamkeit erfordert auch die Bekämpfung der
Varroamilbe. Sie ist ein Schädling im Bienenvolk, der das Volk zugrunde
richten würde, wenn der Imker nicht mit Gegenmaßnahmen rechtzeitig
eingreift.
11. Unterstützung zur Vermehrung und Verbreitung gesunder Bienenvölker
Von den Vereinsmitgliedern wird eine wesensgemäße Bienenhaltung praktiziert, die im Übrigen Gegenstand der Neuimkerausbildung ist. Die Vereinsmitglieder ziehen aus ihren Völkern Jungvölker heran, die als Folge der praktizierten Faulbrutprophylaxe auch mit einem Gesundheitszeugnis an die Neuimker kostengünstig abgegeben werden können. Damit untertstützt der Verein die Vermehrung und Verbreitung gesunder Bienenvölker.
12. Vermittlung von Naturbewußtsein in der Bevölkerung und im persönlichen Umfeld
Ziel der Lehrgänge ist, die wesensgemäße Imkerei zu vermitteln, und
darüber hinaus die ausgebildeten Imker zu befähigen, als Multiplikatoren
in ihren Gemeinden und in der Nachbarschaft zu wirken. Dabei hat ein
Imker von Natur aus sein Umfeld im Blick, ob sich dies positiv
entwickelt (Blühflächen, Hecken, Obstwiesen, natürliche Gärten), oder ob
die Landschaft zu einer bloßen Dauergrünlandschaft eingeengt wird und
nur die intensive Landwirtschaft – die Feststellung soll kein Vorwurf
sein – das Landschaftsbild in der Zukunft prägen wird.
Durch das imkerliche Wirken bekommt die Nachbarschaft Einblicke in die
Natur. Wenn es um die Gesunderhaltung der Bienenvölker geht, zeigt die
Imkerin und der Imker, dass nicht synthetische Arzneimittel – zur
Bekämpfung der Varroa-Milbe – notwendig sind, sondern dass in der Natur
vorkommende Säuren das Mittel der Wahl sind, und dass rückstandsfreie
Anwendungen das Ziel sind.
Kinder können beim Nachbarn bzw. am Lehrbienenstand erleben, wie sich
ein Bienenvolk im Jahresverlauf entwickelt und wie dies schon zu einer
Zeit beginnt, wo der heutige Normalbürger noch gar nicht an den Frühling
denkt bzw. das Jahresende noch nicht vor Augen hat.
Es können Zusammenhänge vom Naturablauf direkt erlebt werden, die für
die Lebenserfahrung eine Bereicherung sein können, z.B.: Es blüht doch,
warum gibt es trotzdem keinen Honig? Nebenbei wird gelernt, dass man die
Dinge bzw. Beobachtungen hinterfragen muss.
Die Möglichkeit zu haben, zu beobachten wie ein Naturprodukt (Honig)
entsteht und dass nicht alles aus den Fabriken bzw. Kühltheken kommt ist
eine wertvolle Ergänzung für die Lebenserfahrung.
Ebenso begreift man, dass man über den Tag hinaus Dinge bedenken und
hinterfragen sollte, dass mein Nachbar etwas für die Natur macht und
dass es nicht nur eine Sache von Experten ist. Die Erkenntnis “ich kann
selber etwas machen” kann für den weiteren Lebenslauf bereichernd sein.
13. Gemeinschaftsaktionen der Mitglieder
Nach Bedarf führt der Verein Aktionen durch, um Honig zu schleudern, um Altwaben einzuschmelzen, um Mittelwände zu gießen. Dafür besitzt der Verein eigene Geräte, die von den Mitgliedern genutzt werden können. Auch die Organisation von Sammelbestellungen gehört dazu, um den Mitgliedern bei der Beschaffung notwendiger Dinge Preisvorteile zu verschaffen. Zu den Gemeinschaftsaktionen zählen aber auch Aufräumarbeiten im Frührjahr sowie gemeinschaftsfördende Unternehmungen wie Imkerausflug und Jahresabschluss-Kaffee.
14. Monatliche Besprechungen und gegenseitige Hilfen
In monatlichen Besprechungen treffen sich interessierte Mitglieder, um
über jahreszeitlich aktuelle Imkerthemen zu reden, die Probleme ihrer
Bienenv&oum;lker zu erörtern und sich Rat von erfahrenen
Imker-Kolleginnen und -Kollegen zu holen. Im Einzelfall werden auch
persönliche Arbeitshilfen der Mitglieder untereinander organisiert und
abgestimmt. Wer sich als Neu-Imkerin oder -Imker bei seinen
Bienenvölkern in der praktischen Arbeit noch unsicher fühlt, erhält eine
Unterstützung von Mentoren. Auch Urlaubszeiten und Krankheitsfälle
werden mit gegenseitiger Unterstützung überbrückt, so dass terminlich
gebundene Imkerarbeiten dennoch zur richtigen Zeit vorgenommen werden.
Zu den Hilfen des Vereins für seine Mitglieder zählt schließlich auch
die Unterstützung bei Unfall, Schaden an den Bienenvölkern, oder bei
Problemen in besonderen Lebenslagen. Die Mitgliedschaft im Verein und
die Zahlung der Beiträge umfassen im übrigen verschiedene Versicherungen
und das Recht, seinen Honig mit dem Etikett des Deutschen Imkerbundes
(D.I.B.) zu verkaufen (nachdem dazu im Honiglehrgang der
Sachkundenachweis erworben wurde).